KEIN 1. April Scherz: Streckenflug von 590 km in einem 40 jährigen Flugzeug!

Was macht ein «Vergifteter», wenn sein Eigenstarter wegen Instrumentenumbau nicht startbereit ist, Das Wetter aber nach Segelfliegen schreit!

Die Segelflugwetterprognosen für den 1. April sind schon am Vortag so, dass sie mich fast nicht mehr arbeiten lassen. Also reserviere ich den Nimbus 2, telefoniere mit Res wegen dem Schleppen und mit Walti für das Aushangarieren und für die Starthilfe und melde auch noch den Flug an.

Am Morgen sind dann Res und Walti zur abgemachten Zeit am Platz und die Startvorbreitungen laufen anders ab als ich es mich mit meinem Vierer gewohnt bin. Den Nimbus 2 bin ich schon seit Jahren nicht mehr geflogen, er steht aber, wie von der SGN gewohnt, in hervorragendem Zustand, vierzig Jahre nach seinem Erstflug bereit. Er ist so Instrumentiert wie jetzt mein Vierer umgerüstet wird. Res gibt mir noch einige Erklärungen für das LX9050 und dann bin ich startbereit. Schon kurz nach dem Abheben fühle ich mich im Cockpit wieder richtig wohl. Obwohl noch alles blau ist, sind wir gestartet. Ich habe Glaubenberg als Ausklinkpunkt gewählt, da ich ja wieder einmal ohne Motor unterwegs bin, um Notfalls nochmals zurückfliegen zu können. Am Glaubenberg geht’s im Blauen und die 60 Litern Wasser welche ich getankt habe hindern mich nicht am Steigen. Gewöhnen muss ich mich nur an die Vario-Anzeigen. Ich merke sofort, dass das LX Vario verlässliche Daten anzeigt, das Winter Vario aber immer zu viel anzeigt und nicht brauchbar ist. Das Umstellen im Kopf auf «kein Motor» gelingt recht gut. Am Niederhorn auf 1700 Meter gebe ich Thun als Ziel an und öffne das Wasserventil. Dank den Flugeigenschaften des Nimbus 2 kann ich Thun wieder Vergessen. Die Steigeigenschaften auch bei schwachem Steigen sind einfach hervorragend. Mit der fortgeschrittenen Zeit werden die Thermikverhältnisse immer besser. Im Centovalli auf 3900 Meter ist es so wie man sich Segelfliegen immer wünscht. Wenn ich jetzt die Flüge vom 1. April im OLC vergleiche macht der Nimbus 2C zwischen den JS 1C , Antares 20 und ASH 26 und 30 auch mit seinen 40 Altersjahren gar keine schlechte Falle.

Nochmals vielen Dank an Walti für die Hilfe vor und nach dem Flug und Res fürs Schleppen, denn ohne sie hätte ich diesen Flug nicht erleben können.