Abo auf Thermikglück: Aalen, wir kommen wieder!
Schon zum achten Mal hat es uns dieses Jahr nach Aalen-Elchingen verschlagen! Acht Mal! Man könnte fast meinen, wir hätten hier ein Abo gelöst. Aber warum auch nicht? Seit 2015, mit einem kleinen Corona-Hickhack 2021, ist Aalen unser jährliches Mekka für Segelflugferien. Eine Art Pilgerreise für Leute, die wissen, dass das Leben aus mehr besteht als nur aus festem Boden unter den Füssen.
Dieses Jahr sind wir ein stattliches Trüppchen von sieben Piloten, ein echtes Best-of der Segelfliegerzunft, das das schwäbische Thermik-Paradies unsicher macht. Jörg Spichtig im Twin Shark, Urs Grubenmann an seiner Seite, Balthasar Zaugg im Ventus 3M, Jürg Sterchi mit der Ventus cT, Felix Buser mit der DG-800, Bart Oolbekkink Discus 2cT und Richard Jahn im Ventus CM – ergänzt durch Lutz Ebert mit Ventus 2cxM vom Aeroclub Pirna. Eine illustre Gesellschaft, die beweist: Fliegen verbindet, auch über Ländergrenzen hinweg.
Und wisst ihr, was das Beste ist? Wir haben mal unsere digitale Wunderlampe, Google Gemini KI, gefragt, warum Aalen eigentlich so toll ist. Die Antwort war ein Gedicht an die Thermik und Topografie – kurzum: Aalen rockt!
Ganz ehrlich, wenn ihr noch nie in einem Segelfluglager wart, dann wird’s höchste Zeit. Der persönliche Gewinn ist enorm. Man lernt so viel, nicht nur über Segelfliegen und Meteo, sondern auch über sich selbst. Wie man mit Geduld und einer Portion Sturheit den nächsten Aufwind findet, oder wann es einfach cleverer ist, mal Fünfe gerade sein zu lassen. Es macht unglaublich viel Spass, man knüpft neue Kontakte und ist danach so erholt, dass selbst der stressigste Büroalltag plötzlich wie ein Kinderspiel wirkt.
Was wir am Segelfliegen am meisten schätzen, ist die unglaubliche Freiheit und die absolute Präsenz, die es erfordert. Man ist eins mit dem Element, jeder Gedanke gilt dem Wind, der Thermik, der nächsten Wolke. Es ist die ultimative Entschleunigung. Wir gewinnen jedes Mal an Perspektive, wenn wir die Welt von oben sehen – plötzlich wirken die Alltagsprobleme ganz klein. Wie Peter Bichsel sagen würde: Manchmal muss man sich nur hoch genug heben, um zu merken, dass die Welt unten immer noch dieselbe ist, nur eben kleiner.
Entspannte Atmosphäre: Wo Fliegerfreundschaften entstehen
Aalen-Elchingen ist für uns nicht nur ein Flugplatz, sondern ein Gefühl. Was wir hier besonders lieben, ist die unglaubliche Lockerheit und Gelassenheit des Flugbetriebs, die sich nahtlos mit echter Professionalität verbindet. Hier hilft wirklich jeder jedem. Kein Anflug von Stress beim Aufbauen – der Platz ist so riesig, dass man sich fast verlaufen könnte – und schon gar nicht beim Landen. Die Piste ist so grosszügig bemessen, dass selbst die eleganteste Landung wie ein Kinderspiel aussieht.
Die Betreuung durch Gerhard und das gesamte Tower Team ist einfach super. Man fühlt sich sofort willkommen und spürt die herzliche Gastfreundlichkeit, die diesen Ort so besonders macht. Es ist, als ob man alte Freunde besucht, die zufällig einen eigenen Flugplatz betreiben.
Und diese positive Energie hat sich offensichtlich herumgesprochen! Während unserer knapp drei Wochen durften wir auch internationalen Besuch aus England und Holland begrüssen. Es ist grossartig zu sehen, wie sich Piloten von so vielen verschiedenen Clubs in Aalen zusammenfinden:
- Gelderse Zweefvliegclub
- Banbury Gliding Club
- London Gliding Club
- Lasham Gliding Society
- Southdown Gliding Club
- Essex & Suffolk Gliding Club
- Bristol & Gloucestershire Gliding Club
- FSV Ammerbuch
- The Gliding Centre
- SG Nidwalden
- LSV Homberg/Efze
Diese bunte Mischung an Fliegern macht Aalen zu einem echten Treffpunkt für Gleichgesinnte. Es zeigt, dass die Faszination des Segelfliegens Menschen aus aller Welt zusammenbringt und eine einzigartige Gemeinschaft schafft, in der der Spass am Fliegen und die gegenseitige Unterstützung im Vordergrund stehen.
WeGlide – Segelfüge 2025 ab Aalen EDPA
Kein Riesenflug, dafür reicher an Erlebnissen
Dieses Jahr beglückten uns tolle Flüge! Wir erlebten die Vielfalt des Himmels: Flüge zur Wasserkuppe, Thüringer Wald, Frankenwald, Fichtelgebirge. Wir umrundeten Nürnberg und Stuttgart, flogen Richtung Passau, Schluchsee und Schwarzwald. Für Abwechslung war gesorgt; wir flogen hoch und auch tief. Diesmal sogar ohne Aussenlandung – unserer fossilen Thermik sei Dank!
Manchmal spielt das Leben – oder besser gesagt, der Himmel – seine ganz eigenen Streiche. Da hocken wir in Aalen-Elchingen, vom 9. bis 25. Juni, voller Tatendrang, bereit für den Überflug des Jahrhunderts. Und was kriegen wir? Viele gute Tage, ja, aber der eine, der epische Flug, der uns in die Annalen katapultiert hätte, der blieb aus. Ein bisschen wie eine Hochzeit ohne Kuss – man war dabei, es war schön, aber das Tüpfelchen auf dem i fehlte.
Stattdessen: Blauthermik und Wind. Als ob der Himmel uns sagen wollte: „Ihr wollt fliegen? Dann aber richtig schwitzen und kämpfen!“ Ein wahrer Tanz mit den Elementen, bei dem man sich fragt, ob man Pilot ist oder doch eher ein Don Quijote des Himmels, der gegen unsichtbare Windmühlen kämpft. Doch selbst in diesem Ringen, in dieser heissen, windigen Umarmung der Natur, liegt eine eigenartige Schönheit. Die Erkenntnis, dass das Leben eben nicht immer das liefert, was wir uns auf der Wunschliste notiert haben, sondern oft etwas viel Echteres, wenn auch anspruchsvolleres.
2025 wird uns in Erinnerung bleiben. Nicht wegen des einen Riesenflugs, sondern wegen der vielen kleinen Siege, der Herausforderungen und der puren Freude, überhaupt in der Luft gewesen zu sein. Ein wahrhaft reiches Segelflugjahr.
Wo Genuss und Entspannung fliegen lernen
Auch die Gaumenfreuden kommen in dieser Region nicht zu kurz! Inzwischen haben wir eine stattliche Liste an feinen Restaurants zusammengetragen, die wir wärmstens empfehlen können. Man könnte fast meinen, unsere kulinarische Forschungsarbeit ist ebenso akribisch wie die Suche nach der nächsten Thermik. Und mal ehrlich, was gibt es Schöneres, als nach einem erfolgreichen Flugtag die gesammelten Höhenmeter gegen kulinarische Höhepunkte einzutauschen?
Und für die perfekte Balance zwischen dem Adrenalin in der Luft und der Entspannung auf Erden gibt es die Limes-Therme. Schwitzen in der Sauna, quasi als Vorbereitung auf das Schwitzen in der Luft – eine Art aerodynamisches Vorheizen für den Körper. Es ist die perfekte Möglichkeit, die Muskeln zu lockern, den Kopf freizubekommen und sich für die nächsten Flüge zu regenerieren. Michel de Montaigne hätte wohl gesagt, es sei eine wohltuende Übung für Körper und Geist, um die Härten des Himmels mit den Wonnen des Wassers zu versöhnen.
So wird Aalen zu einem Ort, an dem nicht nur die Flügel, sondern auch die Seele auf ihre Kosten kommen. Eine perfekte Symbiose aus sportlicher Herausforderung, menschlicher Verbundenheit, kulinarischem Genuss und wohltuender Entspannung. Wer hier nicht glücklich wird, ist wohl eher für das stillste Kämmerlein als für die Weite des Himmels gemacht.
Ristorante Pizzeria Salento
Ganesha
Sinas Brettl
Ristorante Da Vito Aalen
Kokono Aalen
Restaurant & Brauerei Zum Sonnenwirt
Imperador Rodizio & Steakhouse in Aalen
Alb: Ein Paradies für Thermikjäger und Fluganfänger
Die Schwäbische Alb ist fliegerisch ein echtes Juwel und bietet unglaubliche Möglichkeiten für jeden Segelflieger. Thermisch ist die Region hervorragend, was oft zu sehr weiten und langen Flügen führt. Für die erfahrenen Kilometerjäger unter uns ist das ein wahrer Traum – hier kann man sich richtig austoben und die Freiheit des Himmels in vollen Zügen geniessen.
Doch die Alb ist nicht nur etwas für die Cracks. Auch für Anfängerpiloten bietet die Gegend optimale Bedingungen. Im nahen Umfeld gibt es für unsere Schweizer Verhältnisse sehr viele Flugplätze, was das sogenannte Trichterfliegen optimal erlaubt. Man muss sich keine Sorgen machen, schnell in eine missliche Lage zu geraten, denn ein sicherer Landeplatz ist meist in Reichweite. Dazu kommt, dass der Luftraum gegenüber den Schweizer Verhältnissen sehr offen ist und viel Freiheit erlaubt. Das ist wie ein riesiger Spielplatz, auf dem man sich ohne allzu viele Einschränkungen bewegen kann.
Kurz gesagt: Die Alb ist ein Eldorado, das sowohl für angehende Piloten als auch für ambitionierte Streckenflieger alles bietet, was das Fliegerherz begehrt. Hier kann man wachsen, lernen und unvergessliche Flüge erleben.
Herzlich willkommen, Richard aus Pirna!
Wir freuen uns riesig, unseren Ex-Bauleiter Richard vom Aeroclub Pirna auf dem Flugfeld begrüssen zu dürfen!
Richards Heimatflugplatz, idyllisch zwischen Dresden und der Sächsischen Schweiz gelegen, ist bekannt für seine engagierte Gemeinschaft und fliegerische Qualitäten. Der Aeroclub Pirna hat derzeit etwa 50 Flugschüler, die um ihre Fluglizenz kämpfen, laut Sächsische Zeitung. Der Verein selbst hat insgesamt rund 185 Mitglieder, Ein Teil davon sind Jugendliche, die in der Jugendgruppe aktiv sind und das Fliegen lernen, laut Aeroclub Pirna.
Ein neuer Lebensabschnitt:
Bart und die Freiheit des Fliegens
Es gibt Momente im Leben, da scheint alles ineinanderzugreifen, wie ein perfekt zentrierter Thermikkreis. Für unseren Piloten Bart ist das gerade der Fall. Er geniesst den Start in seine nächste Lebensphase: Pensioniert und das Fliegen geniessen! Gibt es wirklich etwas Schöneres, als entspannt die Flüge zu erleben, ohne jemandem etwas beweisen zu müssen?
Felix: Ohne Motor – einfach Fliegen!
Unser Pilot Felix ist ebenfalls pensioniert, doch von Müdigkeit keine Spur! Mit seiner DG-800 ohne Motor und ohne Heimkehrhilfe beweist er immer wieder aufs Neue, welche erstaunlichen Flüge sich Schritt für Schritt realisieren lassen. Es ist eine faszinierende Demonstration von Können, Geduld und dem unbedingten Willen, die Naturkräfte zu nutzen.
Vom Plattfuss zum Höhenflug: Morgendliche Überraschung
Der Morgen begann mit riesiger Vorfreude auf einen herrlichen Flugtag. Doch dann, auf dem Taxiway, ein kleiner Schock: Ein Platten! Gerade als die Gedanken schon am Himmel schwebten, liess ein defekter Reifen den Twin Shark jäh auf dem Boden der Tatsachen landen.
Doch zum Glück hatte Jörg an alles gedacht! Ein Reserve-Schlauch war zur Stelle, das passende Werkzeug bereit und schon bald war der Twin Shark wieder flugbereit. Ein wahrer Glücksfall und ein Beweis dafür, dass gute Vorbereitung Gold wert ist – besonders, wenn man hoch hinaus will.
Dieser kleine Zwischenfall erinnerte uns daran, wie schnell sich Pläne ändern können und wie wichtig es ist, einen Jörg im Team zu haben, der mit Pragmatismus und Weitblick agiert. Es war eine leise philosophische Note am Morgen: Das Leben ist voller unerwarteter Wendungen, aber mit der richtigen Einstellung und den passenden Werkzeugen – seien es Schraubenschlüssel oder einfach nur ein guter Freund – lassen sich selbst die plattesten Situationen meistern. Vielen Dank, Jörg, für deinen unermüdlichen Einsatz!
Freiheit über den Wolken: Dem Alltag entfliehen
Stundenlang in der Vogelperspektive, den Ausblick geniessen, dem dichten Alltagsstress entfliehen – das ist es, was wir am Segelfliegen so lieben. Über den Wolken zu schweben, wo die Probleme des Bodens winzig werden, ist eine einzigartige Erfahrung der Entschleunigung und Freiheit.
Doch diese Freiheit ist kein Zufallsprodukt. Sie ist das Ergebnis von Präzision, Geduld und einem Quäntchen Hoffnung. Denn nach jeder entspannten Phase des Gleitens kommt der Moment, in dem wir wieder die Augen nach der nächsten Wolke absuchen, und dann immer wieder hoffen, dass sie kräftig nach oben zieht. Es ist dieses ständige Zusammenspiel von Genuss und der Jagd nach dem nächsten Aufwind, das den Reiz des Segelfliegens ausmacht.
Es ist wie im Leben selbst: Manchmal gleitet man dahin und geniesst die Aussicht, dann wieder muss man aktiv nach dem nächsten „Aufwind“ suchen, um nicht abzusacken. Die Kunst ist, beides zu beherrschen – die entspannten Momente zu schätzen und die Herausforderungen anzunehmen, mit dem ständigen Vertrauen, dass die nächste Wolke schon auf uns wartet.
Tanz im Thermikschlauch:
Balz und das ewige Spiel der Wolken
Da fliegt Balz! Und gibt es wirklich etwas Schöneres, als im selben Schlauch gemeinsam nach oben zu ziehen? Es ist dieser magische Moment der Verbundenheit, ein kurzes, aber intensives Miteinander im Aufwind, bevor sich die Wege wieder trennen. Dann die Wölbklappen gezogen und die Kräfte spüren lassen! Es ist oft nur ein kurzer Augenblick, wo man sich im selben Thermikschlauch trifft und dann heisst es auch schon wieder: die nächste Wolke anpeilen. Welcher Cumulus? Der rechte oder der linke? Und welche Wolkenstrasse verspricht den besten Ritt?
Es ist das ewige Spiel des Segelfliegens: Das bewusste Wahrnehmen des Moments im Aufwind, die gemeinsame Freude am Steigen, gefolgt von der ständigen Entscheidung und der Suche nach dem besten Weg nach vorn. Ein philosophischer Tanz zwischen dem Hier und Jetzt und der vorausschauenden Planung. So wie im Leben, wo man auch oft nur für kurze Momente im gleichen „Aufwind“ mit anderen ist, bevor man sich wieder auf die eigene Reise konzentriert und die nächste „Wolke“ anpeilt.
Unser Obmann Jürg – bei der täglichen Routine, die oft unterschätzte, aber so wichtige Arbeit: Aufbauen, Abkleben. Und er weiss genau, dass das sauber gemacht sein will. Nur so fliegt der Vogel geräuschlos durch die Luft. Es ist eine stille Disziplin, die Perfektion im Detail erfordert, damit der grosse Traum vom lautlosen Gleiten wahr wird.
Markus Franks EB29R: Der Ferrari der Lüfte
Die EB29R von Markus Frank ist ohne Zweifel der Ferrari unter den Segelflugzeugen. Ihr Erscheinungsbild ist unglaublich elegant – eine perfekte Symbiose aus Form und Funktion, die das Herz jedes Fliegers höherschlagen lässt. Schon allein die technischen Daten sind beeindruckend: eine Spannweite von 28 Metern und eine atemberaubende Flügelstreckung von 52,6 sprechen Bände über die aerodynamische Perfektion dieses Gleiters.
Mit einer besten Gleitzahl von ca. 63 ist die EB29R nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein Hochleistungssportler, der förmlich durch die Luft schneidet. Sie verkörpert den Gipfel der Ingenieurskunst im Segelflugzeugbau. Dieser Vogel ist gebaut, um zu gleiten, zu schweben und dabei jede noch so kleine Thermik effizient in Höhe und Distanz umzusetzen. Es ist ein Privileg, so ein majestätisches Fluggerät am Himmel zu sehen – ein Beweis dafür, dass Schönheit und Leistung Hand in Hand gehen können, selbst in den Wolken.
Schon beeindruckend, diesen Vogel beim Starten zuzuschauen… Ein Moment, der die Schönheit und die Kraft der Aerodynamik in ihrer reinsten Form offenbart.
Segelfluglager: Das Highlight des Jahres
Für mich ist das Segelfluglager immer ein, wenn nicht das Highlight im Jahr. Es ist Entspannung pur, eine Konzentration auf das Wesentliche, ein Einssein mit den Elementen und die wunderbare Möglichkeit, die Dinge auch einmal gerade sein zu lassen. Wo sonst findet man eine solche Mischung aus Adrenalin und innerer Ruhe? Man schwebt über der Welt und merkt, wie klein die Alltagssorgen von oben aussehen.
Ich kann allen Segelflugpiloten ein Segelfluglager nur wärmstens empfehlen. Der persönliche Lerneffekt ist enorm. Man verfeinert nicht nur die fliegerischen Fähigkeiten, sondern lernt auch viel über sich selbst: Geduld, Risikobereitschaft und das Vertrauen in die eigenen Entscheidungen. Es ist eine Schule des Lebens, nur eben mit besserer Aussicht :-).
Kein Wunder, dass meine zwei Wochen Ferien für 2026 selbstverständlich schon reserviert sind!
Wir wünschen euch allen weiterhin viel Spass und unvergessliche Momente in der laufenden Flugsaison!
Urs Grubenmann
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