Sobald unser neuer Discus-2cT HB-2533 einsatzbereit war, habe ich mich für die Umschulung angemeldet. Den ersten längeren Flug in der Thermik konnte ich jedoch erst im Juli in Münster machen. Ich konnte Bart während dem Münsterlager dazu überreden, dass er einen Tag lang den Duo geflogen ist und mir den Discus überlassen hat. 

St. Auban

Dass der Discus-2cT in der Thermik ein angenehmes Handling hat und gut gleitet, habe ich vermutet. Wie schön er auf den Knüppel und die Pedale reagiert, hat mich dann aber doch überrascht. Die Ähnlichkeit mit dem grossen Bruder ist nicht zu verleugnen. Beim Kreisen liegt der Discus satt und stabil in der Kurve und braucht beim Kurbeln kaum Unterstützung durch den Piloten. Obwohl er keine Wölbklappen hat, gleitet er so gut wie die DG 800. Der Einbau der neuen Motorsteuerung hat sich meiner Meinung nach gelohnt. Der Motor ist jetzt deutlich schneller einsatzbereit und wieder eingefahren und die Bedienung des kleinen Turbo ist identisch wie im Duo. Somit ist die Umstellung vom Duo auf den Discus schnell gemacht. 

Wir hatten den Discus auch im Lager in St. Auban dabei. Am Mittwoch der zweiten Woche war es dann so weit. Nach den Einweisungsflügen ins Fluggebiet von St. Auban in der DG 1001 mit Matthias und zwei längeren Angewöhnungsflügen im Discus in der weiteren Umgebung des Flugplatzes, fühlte ich mich mit dem Flugzeug und der Gegend hinreichend vertraut, um mit der HB-2533 meinen ersten längeren Streckenflug zu machen. 

Die Thermikprognosen für den 11. August waren vielversprechend. Starkes Steigen, hohe Basis und nicht mehr allzu viel Wind. Was will man mehr? Ich startete in St. Auban kurz nach 12 Uhr und liess mich an die Vomuse schleppen. 

Auf ca. 2000 m habe ich geklinkt und schon bald den Einstieg in die Thermik gefunden. Eine viertel Stunde später war ich bereits auf 3000 m und auf dem Weg nach Barcelonette, wo ich wieder Anschluss gefunden habe und bis knapp 3500 m steigen konnte. Die nächsten drei Stunden konnte ich meist über 3000 m fliegen. Die höchste Höhe von 3800 m habe ich um ca. 14:45 nahe meinem nördlichen Wendepunkt, ca. 50 km vor Aosta, erreicht. Ich wollte auf diesem Flug keine Aussenlandung provozieren. Trotz guten Steigwerten in den Schläuchen und einem Schnitt von 70 km/h auf dem ersten Schenkel von über 150 km habe ich mich deshalb schon jetzt zur Umkehr nach St. Auban entschieden. 

Auf dem Heimweg habe ich auf der Höhe von Barcelonette das Tal auf der direkten Linie Richtung St. Auban gequert. Auf der Südseite habe ich jedoch nur erhöhtes Sinken gefunden und musste deshalb nochmals auf der Nordseite nach einem Schlauch suchen. Der Standardschlauch nördlich von Barcelontette hat mich nicht im Stich glassen. Innert weniger Minuten war ich wieder auf 3700 m und konnte den Weiterflug Richtung St. Auban angehen. 

Kurz vor 17 Uhr war ich wieder in Flugplatznähe von St. Auban. Nun lockte der Parcour, eine von westlichen Winden angeströmte Geländekante von rund 50 km. 

Im Süden war die Basis deutlich tiefer. Erst auf dem Rückweg auf der Höhe von Allon konnte ich wieder richtig Höhe machen und nochmals 3000 m erreichen. Von jetzt an war nur noch abgleiten angesagt. Am Rande des Plateaus habe ich den Flug, dem Tal der Durance entlang, bis Oraison verlängert. Die Landung in St. Auban erfolgte um 19:17; 13 Min. vor dem offizielle Ende der Flüge auf dem Flugplatz in St. Auban. 

Im OLC hat der Flug 466 km ergeben und ich war etwas über 7 Stunden in der Luft. Auch mit meiner Grösse habe ich im Discus-2cT eine angenehme und ermüdungsarme Sitzposition gefunden, wobei die Sicht nach vorne unten durch den hohen Rumpf ein wenig eingeschränkt ist. Auch in turbulenten Verhältnissen und in Schläuchen von mehr als 5 m Steigen habe ich mich im Discus-2cT immer wohl gefühlt. Dazu tragen die sehr präzise und leichtgängige Steuerung und die ähnlichen Flugeigenschaften wie im Duo bei. Angenehm ist auch die Instrumentierung. Nur der Höhenmesser ist etwas gewöhnungsbedürftig. Im Steigen kommen die neuen Ziffern von oben nach unten ins Sichtfeld des Piloten und der Höhenmesser läuft nur solange genügend Batteriespannung zur Verfügung steht. Ohne Transponder haben die zwei Bordbatterien die sieben Stunden Flug jedoch gut überstanden und ich musst nicht auf die Batterie in der Heckflosse umschalten. Bei sehr hohen Geschwindigkeiten und in starken Turbulenzen überrascht der Discus mit einem Gruss aus der Wüste. In der Lüftung ist vom Vorbesitzer immer noch Sand abgelagert, der in diesen Situationen seinen Weg ins Cockpit findet. Das Team der Winterwartung wird diese Besonderheit bestimmt beheben. Ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig ist die hohe Anfluggeschwindigkeit beim Landen von 110 km/h bei Höchstmasse in ruhiger Luft. Dank den gutmütigen Flugeigenschaften, der guten Leistung, der super Instrumentierung und dem Turbo ist der Discus-2cT eine geile Streckenflugmaschine und ich freue mich sehr auf kommende Streckenflüge mit HB-2533. 

Das top moderne Cockpit lässt keine Wünsche offen….